17.02.2016

Cevennen

Selten habe ich einen Erdenfleck tiefer genossen. Ich schwebte in einer Atmosphäre des Vergnügens, fühlte mich leicht und ruhig und zufrieden."
Robert Louis Stevenson
"Eine Reise mit dem Esel durch die Cevennen"



Die Cevennen sind eine ausgeprägte Mittelgebirgslandschaft. In ihrem Westen erstrecken sich die weiten hügellosen Kalkhochflächen, auch Causses genannt, ein faszinierender Gegensatz zu den sanften, zur Küstenebene auslaufenden Hügeln der Garrigue im Süden. Im Norden grenzt die eindrucksvolle Schlucht der Ardèche an, die jedes Frühjahr zahlreiche Paddelfreaks anlockt, im Osten ist es das Tal der Rhône mit weiten Lavendelfeldern und den unzähligen Weingütern, die immer wieder Maler inspirieren, seine Schönheit festzuhalten.
Die Cevennen selbst sind eher unbekannt. Zur Zeit der Glaubenskriege, aber auch während der Nazizeit waren sie Austragungsort erbitterter Widerstandskämpfe. Die freiheitsliebenden Bauern verschanzten sich in den unzähligen Höhlen und Grotten oder in den Bergen, und hielten so jeglicher Belagerungsversuche stand. Noch heute werden die Cevennen häufig als der wilde Süden Frankreichs bezeichnet. Wer sich von den größeren Straßen entfernt spürt die unglaubliche Einsamkeit in diesem Gebirge. Man ist umgeben von einem gewaltigen Panorama in den unterschiedlichsten Farben, von den unterschiedlichsten Blautönen der Bergsilouetten bis hin zum strahlenden Gelb der blühenden Ginsterbüsche.



Und immer wieder leuchtet das Ziegelrot der Dächer der typischen Natursteinhäuser, die sich, zu kleinen Weilern vereint, inmitten des Farbenspiels der Natur befinden. Doch nicht immer waren die Cevennen das wilde Land, dessen Eindruck sie heute noch oft vermitteln. Die zum Teil steilen Hänge der Cevennen sind fast vollständig terrassiert, was auf eine ehemals starke Bevölkerungsdichte schließen läßt. Ebenso findet man immer wieder Reste alter Eisenbahnstrecken, Symbol einer gut ausgebauten Infrastruktur, sowie des blühenden Handels und dem damit verbundenen Reichtum.




Tatsächlich waren die Cevennen eine Hochburg der Seidenindustrie, führend in ganz Europa und zum Teil darüber hinaus. Durch eine Krankheit der Seidenraupen - den so wichtigen "Producteur" des Seidenfadens - im Jahre 1847 begann der Untergang der Cevennen. Ein Großteil der für die Cevennen so wichtigen Raupen war davon betroffen. Zwar wurde fieberhaft an einem Gegenmittel gearbeitet - und auch gefunden. Leider zu spät! Die Eröffnung des Suezkanals bewirkte, daß die billigere Asienseide nach Europa kam. Fast 80% der Bevölkerung verließen daraufhin Ihre Heimat und wanderten in die größeren Städte aus, um dort Arbeit zu finden. Seither sind die Cevennen immer mehr in Vergessenheit geraten. Erst seit der Gründung des Nationalparks im Jahre 1975, welcher sich zum Ziel gesetzt hat, Mensch und Natur in Einklang zu bringen, werden die kleinen verlassenen Dörfer und Weiler langsam wieder von Leben erfüllt. Im Jahre 2011 wurden die Causses und Cévennes zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt.


Inzwischen laden die Cevennen ein, auf abenteuerliche und zum Teil auch sehr ungewöhnliche Weise diese einzigartige Schönheit der Natur hautnah zu erleben. Und nicht selten spürt und sieht man ihre Größe und Gewalt, die ganze Landstriche geformt haben.
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